Mittwoch, 8. Mai 2013

MeMadeMittwoch - mal anders

Wieso mal anders?

Ganz einfach: ich seh oft Beiträge, wo Schnitte ganz doll gelobt werden. Ich kauf mir den Schnitt. Näh das Teilchen - und bin hinterher maßlos enttäuscht: von der Form, von meiner Stoffwahl ...

Woran es liegt? Ganz klar: ich hab meinen Stil noch nicht gefunden. Ich beneide andere, die zielsicher zu Stoff und Schnitt oder eben im Laden zu dem einzigen Teil unter hunderten greifen, das nur für sie gemacht zu sein scheint.
Zum anderen sicher auch an meiner Figur und meinen mangelnden Fähigkeiten, einen Schnitt an diese anzupassen.  Doch wenn ein Schnitt beworben wird mit "passt von 34 -52" hab ich bisher gedacht, das da dann schon mal auf die Andersartigekeit der Form ab etwa Größe 48 geachtet wird.


Shelly-Fanö-Mix

Einen dieser Schnitte hab ich getestet. Die allererste Version hab ich in die Tonne gekloppt. Das war so gar nix. In der Schulter zu eng - nein, das Armloch wars, das nicht passte. Und dabei hab ich gar nicht sooo die dicken Speckarme. Jedenfalls war das Shirt von der Seite zur Brust hin massig Falten. Dabei sollten diese doch nur vorn sein, da wo gekräuselt wird. Als ich dann frustriert googelt sind mir diese Falten bei fast allen anderen geposteten Shellys auch aufgefallen. Also ist das nicht (nur) mein Fehler.

Da ich aber den Maxikragen so toll fand, hab ich was nochmal probiert.

Ich wusste, das mir FANÖ super passt. Was mich erstaunte, denn an diese Art der Passe hatte ich mich vorher nicht getraut. Beim Auflegen der Schnitteile  war es dann gar nicht so einfach, die "richtigen" Stellen zu finden, wo ich was ändern muss. Das Ergebnis war aber 1a und wird gerne von mir getragen. So richtig gerne. Die ganze Aktion war ein Gemeinschaftsprojekt von Bettina und mir - so kamen wir zu unseren Zwillingsshirts.

Und heute? Heute zeig ich euch, was schief geht, wenn man seine eigene Anpassung daheim lässt, wenn man mit Freundinnen zu einem Nähwochenende ist und dann "mal eben" den angepassten Schnitt der Freundin benutzt.

Irgendwie "ist das alles nix". Das Shirt ist mir am Bauch zu labberig und betont die Schwachstelle. Das Bündchen am Halsausschnitt ist einen Tucken zu weit und wenn ich es - wie auf den Bildern zu sehen - nicht ordentlich bügle, steht es ab. Irgendwie ist es zu kurz, zu weit - es passt irgendwie alles nicht zusammen.






Nach der ersten Euphorie hab ich das Shirt nun zum "Schlumpershirt" auserkoren - nur daheim.... und auch keinerlei Mühe mehr in das Absteppen der Bündchen gesteckt.

Meine Frage nun an euch:
Wie seid ihr zu euren passenden Schnitten gekommen?
Sowohl vom Stil als auch von der Paßform?
Liegt es euch imBlut?
Habt ihr mit Hilfe (mit einer Software, einem Online-Kurs, einer Schneiderin) euren Weg gefunden? Habt ihr auch solche Teile im Schrank "zu unperfekt zum draußen Tragen, zu schade zum Wegwerfen?

Ich bin sehr gespannt!

***

Mehr rund um den MeMadeMittwoch gibt es hier

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Schnitte: Fanö und Shelly
Stoffe: HHL Glücksklee, Streifenjersey Gitte

18 Kommentare:

  1. Sehr hübsch, die Muster-Kombi!
    Grüße aus Hamburg,
    Anna

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  2. Ich hänge da genau so in der Luft wie Du. Was mir steht und was ich gerne hätte weiß ich, aber an der Umsetzung hapert es oft. Meist finde ich nicht den richtigen Stoff zum Schnitt oder andersrum. Den perfekten Shirtschnitt für mich suche ich noch....irgentwo isser ! In Kaufkleidung finde ich mich irgentwie gar nicht mehr wieder. Dann lieber nicht perfekt, aber ich.
    Bin gespannt auf die Tips hier.

    LG, Katja

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    1. he, dich kenn ich! ;-) seltsamerweise hatte ich “immer“ genau den gegenteiligen Eindruck von dir ...

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    2. Klar, kennst Du mich, Frau Huhn ! Da wär ich jetzt aber schon mal neugierig was Du für einen Eindruck von mir hast ;-)...

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    3. Das Komma hinter dem Klar nehm ich wieder mit...

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  3. Hmm, also ich finde das Shirt sieht auf den Fotos gar nicht so schlecht aus!
    Liebe Grüße,
    Sabina

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  4. Ich kenn das, allerdings mit Gekauften Shirts. Alles zu kurz{bei einzweiundachtzig ist das immer so...}, in den Schultern zu eng {eigentlich Gr. vierundvierzig}, oder Marke Sack!!!

    Diesen Sommer mach ich mir die Garderobe für Obenherum selber. So. :)
    Du kannst auch schon ein paar Ergebnisse bei mir anschauen...

    Die Schnitte sind nicht gekauft, sondern von alten Shirts "inspiriert"!

    LG
    Anke

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    1. Hallo Anke,
      ich werd in Ruhe gucken kommen. Ich hab zwei gekaufte Shirts, duzte ich gerne nachbauen wuerde....

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  5. Hallo,

    ein interessantes Posting. Ich versuche mal, ein Teil deiner Fragen zu beantworten.

    Leider erkennt man bei vielen Schnitten, dass sie nicht professionel gradiert wurden, sondern die passenden Größen anhand der Maße von Probenäherinnen ermittelt wurden. Nicht umsonst ist Schnittkonstrukteur ein Lehrberuf ;-). Auf diesem amerikanischen Blog gibt es detaillierte Informationen zur (professionellen) Schnitterstellung und Vermarktung: http://www.fashion-incubator.com/

    Ich habe mittlerweile einen Standard-Shirtschnitt, den ich immer zur Orientierung benutze wenn ich einen neuen Schnitt ausprobieren möchte. Wenn ich mein erprobtes Schnittmuster über das neue legen, kann ich sofort erkennen, wo ich Schnittanpassungen durchführen muss. Um meinen Basisschnitt zu erstellen, habe ich ein ganz normales T-Shirt Schnittmuster ohne Raffungen, Teilungen usw. genommen und es so lange angepasst, bis ich mit dem Sitz zufrieden war.

    Mittlerweile benutze ich aber auch oft Lekala-Schnitte (http://www.lekala.de/), da ich diese kaum verändern muss.

    In das Thema Schnittanpassung habe ich mich anhand von Fachbüchern zu dem Thema eingearbeitet. Es gibt aber auch viele kostenlose Anleitungen im Internet. Ich wollte lieber ein richtiges Nachschlagewerk haben, anstatt immer meinen Laptop zum Nähtisch zu schleppen ;-).

    Nur meinen eigenen Stil habe ich noch nicht gefunden, dafür gibt es leider weder eine Software noch ein Nachschlagewerk.

    LG,

    Doris

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  6. oh. doris. so viel .... freu! ;-) ich werd in ruhe deine tips angucken. lekkala haben schon einige von gesprochen. aber ich kenn (wohl noch) keine, die danach genäht hat.

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  7. Danke für den interessanten Post. Mir fallen mehrere Dinge dazu ein:

    - Zum Hobbynähen gehören leider immer wieder Teile, die nicht toll geworden sind. Auch wenn das traurig um den schönen Stoff, die investierte Zeit und das Geld ist - das gehört leider dazu.
    - sei nicht so kritisch, die anderen sind es auch nicht. Manchmal entwickelt sich so ein zunähcst als mißlungen eingeschätztes Teil doch zu einem gerne getragenen Kleidungsstück.
    - Nur, weil ein Schnitt bis zu den großen Größen geht, ist er noch nicht zwansläufig vorteilhaft für große Größen. Das Gekräusel über dem Busen schafft zwar Platz, sieht aber m.E. bei zarteren Frauen schicker aus.
    - Gradieren ist ne Kunst, wie Twisted Fabric schreibe und ich sage mal vorsichtig "die kleinen Schnittmusterfirmen" arbeiten nicht immer mit ausgebildeten Künsterlerinnen zusammen. Die beste Ausnahme, die ich entdeckte, ist Schnittquelle.
    - Nähen für Frauen geht fast nie ohne Anpassungen, dazu sind Frauenkörper zu verschieden. Das lernt man durch viel nähen und beobachten, welche Kleidungsstücke warum gut sind. Ein gutes Buch kenne ich dazu nicht.

    Viele Grüße
    Meike

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  8. Hallo,

    ich bin bislang verschiedenste Wege gegangen:
    - Nähkurs, in dem es Schnitte gab, die die Schneiderin wundersamerweise durch Zugabe weniger cm an meine Maße perfekt angeglichen hat (das war der "Neu-Anfang" mit Kleidung nähen vor 2 Jahren)
    - Schnittkonstruktion in Theorie
    - Schnittkonstruktion UND Nähen in einem Kurs. Dabei fiel auf, dass die Hose, konstruiert nach meinen Maßen, auch noch angepasst werden musste. Der Rock in kleinen Details auch. Und die Bluse hatte zu enge Ärmel und war insgesamt etwas zu eng- mit den anschließenden Anpassungen habe ich nun aber gute Grundschnitte. So ganz easy kann ich aber selber keine Veränderungen vornehmen (wie z.B. Prinzessnähte, oder Empire-Naht). Abnäherverlegung verstehe ich- aber selber machen...?
    - Ein sehr wertvoller Kurs, der sich "Kreativ nähen" nannte, und man nach einem (z.B.) Burda-Schnittmuster nähte. Der Clou an der ganzen Sache war recht einfach: man paust den Schnitt auf Seidenpapier ab, das man zusammensteckt und dieses dann (am besten zu zweit) an den Körper anlegt. So sieht man, ob z.B. der Brustabnäher verlängert werden muss, eine Jacke weiter geschlossen werden muss etc. Diese Änderungen kann man dann vor dem Zuschnitt schon am Schnittmuster ändern und ersparen einem eine Menge Arbeit.

    Trotzdem passiert es dann leider, dass ich z.B. ein Kleid nähe, welches auch perfekt passt, gefüttert ist etc- aber ich den Stil dann doch nicht so gut finde. Vorher diese Sachen in Kaufhäusern anzuprobieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob man so ein Modell überhaupt mag, funktioniert eben auch nur bedingt (ich bin 1,78m, und passende Kleider finde ich so gut wie nie).

    Dennoch finde ich das Selber-Nähen nach wie vor attraktiv- weil man sich die Stoffe und Muster selber aussuchen kann, man Kleidungsstücke hat, die lang genug sind... Und Du hast ja mit Deiner Anpassung an das Schnittmuster auch Erfolg gehabt!

    Also, ich glaube: DAS Schnittmuster gibt es nicht. Und jedes gut sitzende Kleidungsstück ist schon eine Menge Arbeit...

    Viele Grüße, leider anonym, da bloglos (ach ja, ich finde in den Blogs auch oft hilfreiche Hinweise!),
    Steph

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  9. Ich bin was Schnittanpassung angeht genauso ahnungslos wie du ;-)
    Auch ich habe das Gefühl dass gerade die 'kleinen Firmen/ANbieterinnen' oft nicht gut gradieren - andererseits scheint ja auch z.B. Burda für die meisten nicht so sehr passend zu sein.
    Meine Pullis z.B. werfen am Übergang von Brust zu Schulter immer unschöne Falten. Eine professionelle Näherin gab mir den Hinweis, es habe was mit der Steile der Ärmelrundung zu tun. Aber weiter bin ich damit auch noch nicht gekommen.
    Da in Blogs der Ottobre-Shirtschnitt oft lobend erwähnt wird hab ich mir den jetzt mal besorgt, aber noch nicht genäht.
    Blöd ist es auch, wenn man einfach nicht Standard-Maße hat. Mein aktuelles Experiment mit Knipmode deutet darauf hin, dass die durschnittliche Knip-Frau deutlich breitere Schultern hat als ich.
    Ich liebäugele mit der Idee eines 'Slopers', aufgrund dessen ich dann Schnittanpassungen vornehmen kann, scheue aber ehrlich gesagt die Mühen, sowas zu erstellen.

    Grüße,
    naehfreundin

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  10. Sowohl die kleinen als auch die großen Firmen haben Leute, die in ihre Schnitte passen. Man kann ja gucken, welcher Schnittmacher am ehesten den eigenen Stil und die persönlichen Maße verwendet. :)

    Ich passe am besten in Burda, da habe ich auch die schönste Auswahl an Schnitten. Ich weiß, wo ich was abändern muss, da die Schnitte eben auf die Burdapuppe passen. Und mit den üblichen Abwandlungen eben dann auch für mich.

    Bleib einem Schnittmacher doch mal treu und passe das dann auf deine Bedürfnisse an.

    Ein guter Nähkurs ist natürlich super, dort bekommst du am einfachsten deinen Grundschnitt. Und im besten Fall auch jeweils eine Anleitung, wie du damit zum gewünschten Modell kommst.
    Das kannst du dann ja immer wieder nähen, wenn man mal seinen Stil gefunden hat sind die Silhouetten von Jahr zu Jahr gar nicht so verschieden. Ein gutsitzendes Shirt kannst du jedes Jahr aus einem anderen Stoff nachnähen.

    Und das Shirt ist auf dem Foto gar nicht so übel, aber wenn du es nicht magst ist es verloren......

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  11. Hallo

    Ich finde Dein Shirt tragbar und verstehe Deine Bedenken. Ich sehe auch immer HabenWollen Schnitte, die ich mir dann zulege. Nach dem Nähen sieht es bei mir oft aus wie ein Sack weil ich durch meine etwas größere Oberweite alles in 44-48 Nähen muss. Oft liegt es auch an den schönen Mustern der Stoffe, die dazu noch auftragen. Aber ich liebe bunte Sachen und hasse schwarz welches so schön kaschiert. Ich suche auch noch immer mein idealen Schnitt. Oder ich muss doch mal die Schnitte ändern, damit sie mir besser passen? Kann und trau ich mich aber nicht!
    Meist sehen meine selbst genähten Sachen an mir im Alltag besser aus als beim Posen vor der Kamera.
    LG Alex

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  12. Also... soo schlecht find ich Dein Shirt auf den Fotos gar nicht ;) Ist natürlich die Frage, wies in Original aussieht. Das gemeine ist aber, wenn man selbst für sich weiß, dass es eigentlich anders aussehen sollte und könnte, wos doch immerhin "maßgeschneidert" ist. Ich bin noch ganz am Anfang meiner Suche nach dem "richtigen" Schnitt. Mit der Shelly liebäugele ich schon ganz lange, dein Beitrag hat mich allerdings mal wieder einen Schritt zurücktreten lassen. Ich trage nämlich auch große Größen. Mit der Kaufmode hab ich wie viele andere auch so meine Probleme. Noch dazu mach ich weder Billigklamotten kaufen noch gleich 50 Euro und mehr für ein Oberteil ausgeben, damit es halbwegs was ist...
    Ich habe hier jetzt ein paar alte Ottobre-Woman liegen, da gehen die Schnitte bis 52 und in der 2/2007 sind ein paar ganz einfache Standard-Shirts drin. Nach meinen beiden Fehlschlägen (FM Oland - ein Sack und das Onion-Knotenkleid - zu eng ... wobei das beides keine Kritik an den Schnitten, sondern vielmehr vielleicht einfach ein meiner Auswahl von Schnitt und Stoff sowie meinen mangelnden Nähkünsten sein soll) bin ich von Extravaganzen erstmal geheilt. Jetzt wird BASIC genäht. Ich bin gespannt und wünsche Dir ebenso viel Erfolg....

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